Schweizer Baiser

Baiser kann auf eine von drei Arten zubereitet werden. Aufgrund der Zubereitungsweise unterscheidet man zwischen französischem, italienischem und schweizerischem Baiser. Das Rezept für französisches Baiser findet ihr bereits auf der Seite: "Baiser - Grundrezept". Dies ist die beliebteste Methode zur Zubereitung von Baiser, bei der das Eiweiß steif geschlagen und dann portionsweise den Zucker hinzugefügt wird. Jetzt zeige ich Euch, wie man Schweizer Baiser macht, bei dem das Eiweiß sofort mit Zucker vermischt und über einem Wasserbad erhitzt wird, bis sich der Zucker auflöst, und erst am Ende geschlagen wird. Schweizer Baiser kann für Baiser, Baiserböden, Baiser-Lollis, Macarons und die bekannte "Swiss Meringue Buttercreme" verwendet werden. Schweizer Baiser ist stabiler als französisches Baiser, was bedeutet, dass es seine Form nach dem Auspressen aus dem Spritzbeutel behält und beim Trocknen nicht aufgeht. Das ist sein Vorteil, kann aber auch ein Nachteil sein, wenn man ein Baiser möchte, das sein Volumen vergrößert, zum Beispiel für Pavlova; in diesem Fall sollte man sich für französisches Baiser entscheiden. Es ist trockener, was ein Vorteil ist, da es sich nach dem Bestreichen mit Creme länger hält.

Für die Zubereitung von Schweizer Baiser benötigen wir eine Küchenwaage und am besten ein Zuckerthermometer, obwohl auch ohne diese gearbeitet werden kann. Das Verhältnis von Eiweiß zu Zucker beträgt in der Regel 1:2, also zum Beispiel 100 g Eiweiß zu 200 g Zucker. Es kann variieren, aber dieses Verhältnis ist sicher. Ich halte mich daran und empfehle es euch auch. Baiser kann aus beliebiger Menge des Eiweißes hergestellt werden. Aus 3 Eiweiß lassen sich etwa 2 Backbleche füllen, und diese Menge Eiweiß wird empfohlen.

Wenn ihr keine Küchenwaage habt, könnt ihr annehmen, dass ein Eiweiß (Größe M) etwa 35 g wiegt, und eine Tasse (mit einem Fassungsvermögen von 250 ml) 200 g Zucker entspricht. (Das bedeutet also für 3 Eiweiß der Größe M eine Tasse Zucker hinzufügen).

Zutaten:

Für das Baiser Eiweiß und doppelte Zuckermenge verwenden z.B:

  • 105 g Eiweiß* (bei mir 3 Eiweiß von Eiern Größe M)
  • 210 g Zucker

Zubehör:

  • ein Topf
  • Metallschüssel (passend zum Topf)**
  • Küchenmaschine oder Handmixer
  • Schneebesen
  • Küchenwaage (optional)
  • Zuckerthermometer (optional)
  • Spritzbeutel
  • Tülle
  • Backpapier

Zubereitung:

  1. Das Eiweiß in eine saubere Metallschüssel geben und den Zucker hinzufügen. Einen Topf ca. 2 cm hoch mit Wasser füllen und das Wasser zum Sieden bringen. Die Schüssel über das siedende Wasser stellen. (Das Wasser im Topf darf den Boden der Schüssel nicht berühren). Das Eiweiß unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen (damit es nicht stockt) erwärmen, bis sich der Zucker komplett gelöst hat und die Masse sich heiß anfühlt. Dies kann überprüft werden, indem man die Masse zwischen zwei Fingerspitzen reibt. Wenn man keine Zuckerkörner mehr spürt, ist er aufgelöst. Das Eiweiß darf nicht kochen, da es sonst gerinnt. (Das dauert etwa 6 Minuten. Wenn Du ein Zuckerthermometer hast, sollte die Masse eine Temperatur von etwa 60°C erreichen. Nicht mehr als 70°C. Bei etwa 55°C beginnt der Zucker sich aufzulösen).

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  1. Die Schüssel vom Topf nehmen. Wenn es sich dabei um eine Rührschüssel von der Küchenmaschine handelt, darin weiter schlagen. Andernfalls die Eiweißmasse mit Hilfe eines Teigschabers in die entsprechende Rührschüssel umfüllen. Bei höchster Geschwindigkeit schlagen, bis die Baiser-Masse und die Schüssel auf Raumtemperatur abgekühlt sind. (Die Masse kann mit einem Handrührgerät oder in einer Küchenmaschine geschlagen werden. Das dauert etwa 6 Minuten. Ich gieße die Masse von einer Schüssel in die Rührschüssel, die Raumtemperatur hat, daher kann das Schlagen in derselben Schüssel, in der das Eiweiß erhitzt wurde, etwa 10 Minuten dauern). Die Masse sollte dick, glänzend und abgekühlt sein. (Wenn man den Schneebesen vom Mixer anhebt, sollte die Spitze des Baisers leicht absinken, aber sich halten. Sie sollte nicht herunterlaufen. Sie muss die Form halten. Andernfalls werden die ausgepressten Baisers auf dem Blech nicht ihre Form halten und beim Backen verlaufen).

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  1. Um das Baiser einzufärben, kann man am Ende des Schlagens etwas Gelfarbe hinzufügen oder die Baiser-Masse auf die Schüsseln aufteilen und die Gelfarbe unterrühren, bis eine gleichmäßige Farbe entsteht.
  2. Die Baiser-Masse in einen Spritzbeutel mit einer dekorativen Tülle (oder einen Gefrierbeutel mit abgeschnittener Ecke) füllen. Die Baiser-Masse in beliebigen Formen auf zwei mit Backpapier ausgelegte Bleche spritzen, dabei Abstände zwischen den Baisers lassen.

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  1. Im vorgeheizten Backofen bei etwa 80°C*** (Umluft) ca. 2,5 Stunden (oder länger, abhängig von der Größe) backen, bis die Baisers trocken sind. (Ich backe zwei Bleche gleichzeitig. Bei Ober-Unterhitze die Temperatur auf ca. 100°C stellen und nach der Hälfte der Backzeit die Backbleche tauschen). Anschließend die Ofentür leicht öffnen und die Baisers auskühlen lassen (oder bei geschlossener Ofentür auskühlen lassen).
  2. Die Baisers in einer luftdicht schließenden Dose aufbewahren (mindestens einen Monat), sonst ziehen sie die Feuchtigkeit an und werden klebrig.

Anmerkungen:

* Einige empfehlen die Verwendung von frischem Eiweiß, andere sagen, dass sie mindestens einen Tag im Voraus aufgeschlagen werden sollten. Ich mache das Baiser sowohl mit frisch aufgeschlagenem Eiweiß als auch mit Eiweiß, das 3-4 Tage im Kühlschrank gelegen hat, und ich habe keinen Unterschied festgestellt. Auch die Temperatur des Eiweißes spielt keine Rolle. Sie können direkt aus dem Kühlschrank kommen oder auf Raumtemperatur erwärmt werden.

** Man sollte darauf achten, dass die Schüssel nicht zu tief in den Topf fällt, da beim Kochen Druck im Topf entsteht und die Schüssel sich daran ansaugen kann, sodass sie später nicht mehr herausgenommen werden kann. Leider schreibe ich das aus eigener Erfahrung.

*** Bei mir hat sich eine höhere Temperatur nicht bewährt. Ich habe versucht, das Baiser bei 100°C mit Umluft zu trocknen, sogar dreimal (die ideale Temperatur für französisches Baiser in meinem Ofen), und jedes Mal sind alle Baisers gerissen und leicht braun geworden. (Siehe Bild unten). Dieses Baiser hat jedoch eine andere Konsistenz als das französische Baiser, und obwohl ich dachte, dass Zeit und Backtemperatur für beide Arten von Baiser gleich wären, hat sich das bei mir nicht bestätigt. Die Konsistenz dieses Baisers ist dichter, kompakter im Vergleich zum klassischen französischen Baiser, und neigt daher dazu, schneller auszutrocknen. Ich empfehle euch zu experimentieren und in euren eigenen Öfen zu testen. Ich weiß, dass es besser wäre, eine etwas höhere Temperatur zu verwenden und kürzer zu trocknen, aber wenn ihr feststellt, dass das Baiser wie bei mir reißt, trocknet es bei niedrigerer Temperatur und länger. Der Vorteil ist, dass bei 80°C mit Umluft meine Baisers schneeweiß werden. Einfach perfekt 🙂

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Wenn ihr die Zuckerstreuseln verwenden möchtet, streut sie über die auf das Blech gespritzten rohen Baisers und schiebt sie erst dann in den Ofen.

Zeit

Zeit:

Arbeitszeit:
Backzeit:
Portionen

Anzahl der Portionen:

ca. 2 Backbleche

Schwierigkeitsgrad Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll
Kosten Kosten: preiswert
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